Tradition trifft Moderne: Handwerk 4.0
Digitalisierung in der Zahntechnik: Innovation für präzisen Zahnersatz
Die Digitalisierung hat die Zahntechnikbranche revolutioniert und ist heute unverzichtbar. CAD/CAM-Technologie, ursprünglich aus der Raumfahrt, ermöglicht eine präzise und schnelle Herstellung von Zahnersatz. Mit Intraoralscannern können Zähne digital erfasst und in 3D abgebildet werden. Diese Daten werden genutzt, um Zahnersatz zu planen, zu designen und mithilfe von 3D-Druckern oder Fräsmaschinen zu erstellen. Dieser Prozess spart Zeit und verbessert den Workflow in ZahntechnikerInnen-Laboren.
Moderne Technologien im Einsatz
Fräsmaschinen (CNC-Verfahren) und 3D-Druck tragen dazu bei, Zahnersatz schneller und filigraner zu produzieren. Der Intraoralscanner ersetzt den herkömmlichen Gipsabdruck und ermöglicht eine genauere, schnellere und kostengünstigere Erfassung der Zähne.
Digitalisierung in der ZahntechnikerInnen-Ausbildung
Auch in der Ausbildung zum/zur Zahntechnikerin spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Heinrich Wenzel, Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), betont: „Zurzeit wird die Ausbildungsordnung zum ZahntechnikerIn novelliert mit dem Ziel, diese an die aktuellen wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen. Dabei ist es besonders wichtig, digitale Lehr- und Lerninhalte in der Ausbildungsordnung zu verankern, damit digitale Kompetenzen vermittelt und auch prüfungsrelevant werden.“

Bildquelle: VDZI
Junge Talente für die moderne Zahntechnik begeistern
Die Verbindung von Handwerk und digitalen Technologien macht den Beruf der ZahntechnikerInnen vielseitiger denn je. Wenzel erklärt: „Die handwerklichen Fähigkeiten werden in Zukunft immer mehr durch digitale Kenntnisse und Arbeitsprozesse erweitert. Immer neue Techniken können dadurch erlernt und angewendet werden.“ Besonders für digitalaffine junge Menschen wird der Beruf attraktiver.
Effizientere Arbeitsprozesse durch Digitalisierung
Digitale Technologien optimieren Abläufe. Moderne Maschinen wie Fräseinheiten reduzieren manuelle Arbeiten und beschleunigen Workflows. Auch die Kommunikation mit ZahnärztInnen und Laboren wird effizienter, was die Patientenversorgung verbessert.
Mehrwert für PatientInnen und ZahntechnikerInnen
Ein digitaler Workflow senkt Kosten und erleichtert die Archivierung und Reproduktion von Daten. PatientInnen erhalten realistische Behandlungsvorschauen, was die Zufriedenheit erhöht. ZahntechnikerInnen gewinnen mehr Zeit für die ästhetische Gestaltung.

Bildquelle: VDZI
Zukunftstrends in der Zahntechnik
Die Digitalisierung wird immer bedeutender. Intraoralscanner erleichtern das digitale Abformen und verbessern den Datenaustausch zwischen Zahnarztpraxis und Labor. Virtuelle Kiefermessungen optimieren die Zahnersatzherstellung, indem sie Kieferbewegungen präzise erfassen.
Auch digitale Lernspiele zur Zahnhygiene für Kinder gewinnen an Bedeutung. Ein weiteres Zukunftsszenario ist der 3D-Druck von Prothesen. Zudem könnten Datenbrillen Zahntechnikern helfen, Prozesse effizienter zu gestalten und Patienten Zahnersatzmodelle virtuell anzuzeigen.
Trotz technologischer Fortschritte bleibt der Mensch unersetzlich – die Digitalisierung ist ein Hilfsmittel, kein Ersatz.