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TischlerIn
Ob in der Wohnung, auf dem Boot, in der Anwaltskanzlei oder im Konzertsaal, nirgendwo lässt sich der Rohstoff Holz wegdenken. Die Produktpalette von TischlerInnen reicht von Einzelmöbelanfertigung über Innenausbauten bis hin zu Laden- und Messeeinrichtungen.
Auch die Restaurierung von Möbeln und die Ausbesserung von alten Fenstern und Türen fällt in ihren Aufgabenbereich. Damit ist der Beruf äußerst vielseitig und TischlerInnen sind die AnsprechtpartnerInnen bei sämtlichen Fragen rund ums Einrichten, Bauen und Wohnen.
Berlin zählt insgesamt 581 Betriebe und 262 Auszubildende im Tischlerhandwerk. Doch durch den zunehmenden Preisdruck großer Möbelhändler verändert sich der Markt und eine Spezialisierung wird für Tischlereien immer wichtiger.
Warum dem Tischlerhandwerk trotzdem eine goldene Zukunft bevorsteht, verrät Tischlermeister André Hausmann im Interview: Interview mit Tischlermeister André Hausmann.
Bildquelle: TSD/Patrick Lux
Trends und Entwicklungen
Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt haben Auswirkungen auf den Arbeitsalltag von TischlerInnen. Während in der Arbeitsvorbereitung schon lange branchenspezifische Software sowie Programme angewendet werden, kann der Kunde heute bereits mittels „Virtual Reality“ oder „Augmented Reality“ virtuell in die neue Wohnwelt eintreten und die geplante Einrichtung unmittelbar erleben. Immer häufiger werden auch Online-Konfiguratoren für Fenster, Türen und Möbel verwendet sowie Werkzeuge der Digitalisierung zur Visualisierung von 3D-Modellen und zur Planungs- und Umsetzungsabsicherung eingesetzt.
Ein weiterer gesellschaftlicher Trend, der Auswirkungen aufs Tischlerhandwerk hat, ist die verstärkte Nachfrage nach Produkten aus umweltgerechter und nachhaltiger Produktion. Seit 2007 existiert das Deutsche Institut für umweltgerechte Produktion und gesundes Wohnklima (DIUG), ein Kompetenzzentrum, das Betriebe des Tischlerhandwerks bezüglich nachhaltiger Produktion berät, schult und zertifiziert. Der verantwortungsvolle und bewusste Umgang mit Materialien und Ressourcen wird daher auch im Tischlerhandwerk eine immer wichtigere Rolle spielen.
Bildquelle: TSD/Patrick Lux
Was sind die täglichen Aufgaben von TischlerInnen?
- Erstellung von Mustern und Entwürfen
- Verarbeitung von Hölzern
- Behandlung von Holzoberflächen
- Herstellung von Holzverbindungen sowie von Holzbauteilen für Ausbau und Innenausbau (z.B. Fenster, Fußböden, Türen, etc.)
- Herstellung von Holzmöbeln
- Furnieren von Holzwerkstücken
- Bearbeitung von Glas, Metallen, Kunststoffen
- Montagearbeiten
- Qualitätssicherung
- Pflege und Wartung von Maschinen zur Holzbe- und ‑verarbeitung
- Kundenberatung
Wie wird man erfolgreiche/r TischlerIn?
Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im dualen System statt. Im Meisterbetrieb steht die praktische Ausbildung im Vordergrund und in der Berufsschule erfolgt der ergänzende Unterricht. Hier erhältst du Informationen über verschiedene Materialien, Technologien, Arbeitsverfahren sowie mathematisches Wissen und übst das Lesen und Erstellen von Zeichnungen. Zusätzlich werden überbetriebliche Lehrgänge zur Vertiefung von Wissen und Fertigkeiten angeboten.
Welche Fähigkeiten sind wichtig und welcher Schulabschluss ist Voraussetzung?
- kein Schulabschluss vorgegeben, in der Praxis MSA erwünscht
- Sorgfalt und Umsicht
- handwerkliches Geschick
- Sinn für Ästhetik
- Kreativität
- Kunden und Serviceorientierung
- mathematisches Verständnis
- physikalisches und chemisches Verständnis
- technisches Geschick
Bildquelle: TSD/Patrick Lux
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Nach bestandener Gesellenprüfung stehen dir verschiedene Wege offen. Du kannst als TischlerIn eine Anstellung bei Möbel- oder Holzwarenherstellern im Tischlerhandwerk finden oder den Meistertitel erlangen und dich anschließend selbständig machen und/oder selbst ausbilden. Außerdem kannst du dich zur/m HolztechnikerIn oder HolzgestalterIn fortbilden.
Eine weitere Option ist ein weiterführendes Studium in verwandten Fachrichtungen (Architektur, Holztechnik, Design, Innenausbau, etc.)
Gehalt während der Ausbildung
Durchschnittliches Einstiegsgehalt
Das Einstiegsgehalt ist von verschiedenen Faktoren wie Arbeitsort, Branche und Größe des Unternehmens abhängig. Durchschnittlich kannst du etwa zwischen 2.500 bis 3.000 Euro brutto monatlich verdienen.
- Hast du Lust auf den Beruf bekommen? Dann schau doch mal auf folgender Seite:
https://www.born2btischler.de/tischler-sein/
Besonders gut gelungene Gesellenstücke werden jährlich in einen Katalog aufgenommen und gekürt: