Maurer/in

© Azu­bi am Bau

Maurer/in: Ein vielseitiger Bauberuf mit Zukunft

Maurer/in ist der viel­sei­tigs­te unter den Bau­be­ru­fen, denn heu­te gehö­ren dazu auch Beton‑, Putz‑, Estrich‑, begrenzt Zim­mer­manns- und Abdich­tungs­ar­bei­ten“, erklärt Eck­hard Schul­te, Geschäfts­füh­rer der WST-Bau Schul­te GmbH und Prä­si­di­ums­mit­glied der Fach­ge­mein­schaft Bau Ber­lin. Ob beim Bau von Ein­fa­mi­li­en­häu­sern, Büro­ge­bäu­den, Hoch­häu­sern, Indus­trie­bau­ten oder bei Sanie­rungs­ar­bei­ten – Maurer/innen sind über­all gefragt.

Umfassende Ausbildung mit vielen Möglichkeiten

Im ers­ten Lehr­jahr durch­lau­fen ange­hen­de Maurer/innen alle Berei­che des Bau­haupt­ge­wer­bes. „Dazu zäh­len neben den genann­ten Tätig­kei­ten auch Tief‑, Rohr­lei­tungs- und Tro­cken­bau, um einen Gesamt­ein­druck zu bekom­men“, so Schul­te. Anschlie­ßend liegt der Fokus auf klas­si­schen Mau­rer­ar­bei­ten wie dem Beton­bau, bevor die Spe­zia­li­sie­rung in der Pra­xis erfolgt.

Mit ihrer Viel­sei­tig­keit und dem breit gefä­cher­ten Know-how sind Mau­re­rIn­nen ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der Baubranche.

© Valentin Paster

Trends und Entwicklungen im Baugewerbe: Zukunftssichere Jobs und digitale Fortschritte

Die Bau­bran­che boomt – die Auf­trags­la­ge ist her­vor­ra­gend, und die Chan­cen auf einen siche­ren Job nach der Aus­bil­dung ste­hen aktu­ell bes­ser denn je.

Fachkräftemangel: Große Nachfrage nach MaurerInnen

Gleich­zei­tig kämpft die Bran­che mit einem zuneh­men­den Fach­kräf­te­man­gel. Über 40 % der Aus­bil­dungs­be­trie­be suchen hän­de­rin­gend nach qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten und Azu­bis. In eini­gen Unter­neh­men ist der Per­so­nal­man­gel so gra­vie­rend, dass sie neue Auf­trä­ge ableh­nen müs­sen, weil sie die­se schlicht nicht mehr abar­bei­ten können.

Die Hand­werks­kam­mer Ber­lin ver­zeich­net der­zeit 1.238 Betrie­be (Stand 2024), wäh­rend aktu­ell nur 56 Men­schen in Ber­lin eine Aus­bil­dung zum/zur Mau­re­rIn absol­vie­ren – ein deut­li­ches Miss­ver­hält­nis, das zeigt, wie gefragt der Beruf ist.

Digitalisierung auf dem Bau: Fortschritte vor allem im Büro

Auch die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung macht vor dem Bau­ge­wer­be nicht halt, aller­dings eher in der Ver­wal­tung als auf der Bau­stel­le. „Bei uns lau­fen mitt­ler­wei­le 90 % der Ange­bo­te digi­tal, und wir erhal­ten nach weni­gen Stun­den die Ergeb­nis­se der elek­tro­ni­schen Sub­mis­si­on.“, berich­tet Bau­un­ter­neh­mer Eck­hard Schul­te. Rech­nungs­pro­zes­se, Auf­ma­ße und wei­te­re büro­kra­ti­sche Abläu­fe sind eben­falls digi­ta­li­siert, was die Arbeit deut­lich erleichtert.

Auf der Bau­stel­le hin­ge­gen bleibt der digi­ta­le Fort­schritt begrenzt: Whats­App-Grup­pen für die inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on oder Foto­do­ku­men­ta­tio­nen durch Azu­bis sind hier die häu­figs­ten digi­ta­len Werkzeuge.

Frauen im MaurerInnen-Handwerk: Noch immer eine Seltenheit

Trotz der attrak­ti­ven Berufs­aus­sich­ten ist die Frau­en­quo­te im Mau­rer/in­nen-Hand­werk nach wie vor ver­schwin­dend gering. 2017 lag der Anteil weib­li­cher Azu­bis bei unter 1 %. Dies dürf­te vor allem an der kör­per­li­chen Belas­tung des Berufs liegen.

© Die Frage

Was sind die täglichen Aufgaben von Maurer/innen?

  • Erstel­len von Mauerwerk
  • Ein­rich­ten und Absi­chern der Baustelle
  • Sich­ten des Bauplans
  • Anfor­dern von Gerä­ten, Maschi­nen und Baumaterialien 
  • Beto­nie­ren des Fundaments
  • Errich­ten von Mau­ern aus Stei­nen für die Außen- und Innenwände
  • Befes­ti­gen und Ver­put­zen von Stei­nen (z.B. Zie­gel, Klin­ker, Beton­stein) mit Mör­tel o. Kleber
  • Prü­fen mit Was­ser­waa­ge und Lot
  • Ein­bau von Fer­tig­tei­len (z.B. Trep­pen­stu­fen, Fensterstürze)
  • Däm­mung und Abdich­tung von Roh­bau­ten und Mauerwerk
  • Ver­le­gen von Est­rich (Boden­be­lä­ge)
  • Instand­set­zungs- und Sanie­rungs­ar­bei­ten bei Altbauten

© Valentin Paster

Wie wird man erfolgreiche/r Maurer/in?

Die Aus­bil­dung läuft dual ab. Im Betrieb lernst du die Pra­xis und in der Berufs­schu­le die Theo­rie. Die gesam­te Aus­bil­dung dau­ert in der Regel drei Jah­re und schließt mit einer Gesel­len­prü­fung ab. Nach zwei Jah­ren hast du aller­dings schon den Abschluss zur/m Hochbaufacharbeiter/in gemacht. Denn die Zwi­schen­prü­fung ist gleich­zei­tig die Abschluss­prü­fung für den/die Hochbaufacharbeiter/in. Wenn du einen sehr guten Noten­schnitt hast oder einen guten Schul­ab­schluss mit­bringst, kannst du die Aus­bil­dungs­dau­er verkürzen.

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • kein Schul­ab­schluss gesetz­lich vorgeschrieben
  • kör­per­li­che Fitness
  • Höhen­taug­lich­keit
  • räum­li­ches Vorstellungsvermögen
  • Inter­es­se an Mathe, Tech­nik und Physik
  • hand­werk­li­ches Geschick
  • Genau­ig­keit und Sorgfalt
  • Durch­hal­te­ver­mö­gen
  • Team­fä­hig­keit

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Als Maurer/in arbei­test du zu fes­ten Arbeits­zei­ten haupt­säch­lich auf Roh­bau­ten und Bau­stel­len. Das bedeu­tet, dass du gern drau­ßen arbei­ten und höhen­taug­lich sein musst. Anstel­lung fin­dest du in Betrie­ben des Bau­ge­wer­bes (Sanie­rungs- und Moder­ni­sie­rungs­un­ter­neh­men, Fer­tig­haus­bau­fir­men oder Hochbauunternehmen).

Nach der Aus­bil­dung hast du die Mög­lich­keit eine Wei­ter­bil­dung zu/m Techniker/in für Bau­tech­nik mit unter­schied­li­chen Spe­zia­li­sie­run­gen (Aus­bau, Hoch­bau, Bau­sa­nie­rung, Bau­be­trieb) oder zur/m Maurermeister/in zu machen. Außer­dem könn­test du ein Stu­di­um in den Berei­chen Bau­in­ge­nieur­we­sen, Bau­be­triebs­wirt­schaft oder Archi­tek­tur absolvieren.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quel­le: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt

Dein Ein­stiegs­ge­halt ist von der Grö­ße dei­nes Arbeit­ge­bers und der Regi­on abhän­gig. In der Regel sind dies zwi­schen 2.100 und 2.900 Euro brut­to monat­lich. Mit den Jah­ren der Beschäf­ti­gung steigt dein Ver­dienst wei­ter an, da du mit der Zeit ver­ant­wor­tungs­vol­le­re Auf­ga­ben über­neh­men kannst.

  • Details zum Berufs­bild Maurer/in und zu span­nen­den Trends und Ent­wick­lun­gen im Bau­ge­wer­be ver­rät uns Bau­un­ter­neh­mer Ekchard Schul­te im Inter­view.
  • Du hast Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau dir doch mal fol­gen­de Sei­te an:
    https://lehrbauhof-berlin.de/start/