05.08.2019

MalerIn und LackiererIn

© Dei­ne Zukunft ist bunt

Der Beruf Male­rIn und Lackie­re­rIn ist einer der ältes­ten Krea­tiv­be­ru­fe. Bereits im 14. Jahr­hun­dert wur­den Schil­der als Sym­bo­le von Städ­ten, Zünf­ten, Innun­gen oder Adels­häu­sern bemalt. Aber auch Rat­häu­ser, Kir­chen, Bur­gen oder Häu­ser rei­cher Kauf­leu­te wur­den mit Wand­ma­le­rei­en ver­ziert. Im Lau­fe der Zeit wur­de der Beruf zuneh­mend viel­sei­ti­ger und neue Auf­ga­ben­be­rei­che kamen hin­zu. So spricht man seit dem Jahr 1965 erst­mals vom „Maler- und Lackiererhandwerk“.

Ins­ge­samt gibt es in dem Gewerk acht­zehn ver­schie­de­ne Arbeits­be­rei­che. Male­rIn­nen und Lackie­re­rIn­nen sor­gen mit ihrer Arbeit heu­te nicht nur für schö­ne Wän­de und Haus­fas­sa­den, son­dern brin­gen auch Deko­putz oder Stuck an, küm­mern sich um Boden­be­lä­ge, die Beschich­tung von Boden­flä­chen sowie den Kor­ri­si­ons­schutz. Dabei set­zen sie High­tech und moderns­te Mate­ria­li­en ein. Für die Fas­sa­den­be­schrif­tun­gen müs­sen Male­rIn­nen außer­dem die Gestal­tung und Aus­füh­rung von Schrif­ten beherrschen.

Azu­bis kön­nen sich in fünf ver­schie­de­nen Fach­rich­tun­gen spezialisieren:

  • Gestal­tung und Instandhaltung
  • Kir­chen­ma­le­rei und Denkmalpflege
  • Bau­ten- und Korrosionsschutz
  • Ener­gie­ef­fi­zi­enz- und Gestaltungstechnik
  • Aus­bau­tech­nik und Oberflächengestaltung

© Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Trends und Entwicklungen

Ber­lin zählt ins­ge­samt 1025 Betrie­be und 202 Aus­zu­bil­den­de im Maler­hand­werk (Stand 2024). Da in naher Zukunft eini­ge älte­re Kol­le­gen in Ren­te gehen wer­den, wird drin­gend Nach­wuchs gesucht. Die Zukunfts­per­spek­ti­ven ste­hen des­we­gen und auch auf­grund der vie­len ver­schie­de­nen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten, die das Hand­werk bie­tet, ausgezeichnet.

Das The­ma Digi­ta­li­sie­rung erhält im Maler- und Lackie­rer­hand­werk ver­mehrt Ein­zug in Form von digi­ta­len Hel­fern. Haupt­säch­lich sind davon kauf­män­ni­sche und admi­nis­tra­ti­ve Berei­che und somit auch ver­stärkt die Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie die Auf­trags­ab­wick­lung zwi­schen Bau­stel­le und Büro betrof­fen. Zusätz­lich wird ver­mehrt spe­zi­el­le Mess­tech­nik ein­ge­setzt. Doch für das Anbrin­gen der Far­be wird auch zukünf­tig qua­li­fi­zier­tes Fach­per­so­nal benötigt.

Auch die The­men Umwelt­tech­nik und Ener­gie­ef­fi­zi­enz spie­len im Maler- und Lackie­rer­hand­werk eine zuneh­mend wich­ti­ge­re Rol­le. Laut Bea­te Bliedt­ner, Bera­te­rin des Lan­des­in­nungs­ver­ban­des des Maler- und Lackie­rer­hand­werks Ber­lin-Bran­den­burg, hat sich die Lack- und Far­ben­ge­nera­ti­on in den letz­ten zehn Jah­ren stark geän­dert. Löse­mit­tel wur­den dabei deut­lich redu­ziert. Das kommt nicht nur den Ver­ar­bei­ten­den, son­dern auch der Umwelt zugute.

© Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Was sind die täg­li­chen Auf­ga­ben von Male­rIn­nen und LackiererInnen?

Gestal­tung und Instandhaltung:

Gestal­tung von Innen­räu­men und Fas­sa­den mit unter­schied­li­chen Mal­tech­ni­ken (Schlei­fen, Spach­teln oder Grun­die­ren), Dekors oder Tape­ten sowie Ver­le­gung von Bodenbelägen.

Kir­chen­ma­le­rei und Denkmalpflege:

Sanie­rung von Wand­ma­le­rei­en, Stuck, Fas­sa­den, Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de oder Plastiken.

Bau­ten- und Korrosionsschutz:

Beschich­tung und Imprä­gnie­rung von Ober­flä­chen sowie Durch­füh­rung von Brand­schutz­maß­nah­men zum Erhalt moder­ner Gebäude.

Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Gestaltungstechnik:

Prü­fen und Vor­be­rei­ten von Unter­grün­den. Anbrin­gen von Unter­kon­struk­tio­nen für Dämm­plat­ten und/oder Wär­me­dämm­ver­bund­sys­te­me. Tape­zie­ren, Beschich­ten und/oder Strei­chen von Wän­den und Decken. Lackie­ren oder Lasie­ren von Holz­bau­tei­len. Gestal­tung von Putzoberflächen.

Aus­bau­tech­nik und Oberflächengestaltung:

Vor­be­rei­ten von Unter­grün­den. Mon­ta­ge von Sys­tem­ele­men­ten und Bau­tei­len (z.B. zur Däm­mung, für den Brand­schutz, für Fer­tig­ele­men­te zur Decken‑, Wand oder Fas­sa­den­be­klei­dung. Ver­put­zen, Tape­zie­ren Beschich­ten und/oder Strei­chen von Wän­den und Decken. Lackie­ren oder Lasie­ren von Holz­bau­tei­len. Anbrin­gen von Zier­leis­ten oder Deko­ra­tio­nen auf Innen- und Außenwände.

© Valentin Paster

Wie wird man erfolgreiche/r Male­rIn und LackiererIn?

Die Aus­bil­dung zur/m Male­rIn und Lackie­re­rIn dau­ert drei Jah­re und läuft dual ab. Du lernst das Hand­werk im Betrieb, in der Berufs­schu­le und in über­be­trieb­li­chen Aus­bil­dungs­stät­ten. Die Aus­bil­dung schließt mit einer Gesel­len­prü­fung ab.

Wel­che Fähig­kei­ten sind wich­tig und wel­cher Schul­ab­schluss ist Voraussetzung?

  • kein Schul­ab­schluss vor­ge­schrie­ben, guter BBR oder MSA jedoch erwünscht
  • künst­le­ri­sches Talent und hand­werk­li­ches Geschick
  • mathe­ma­ti­sches und che­mi­ka­li­sches Verständnis
  • gute kör­per­li­che Kon­sti­tu­ti­on und Schwindelfreiheit
  • Team­fä­hig­keit
  • Selb­stän­dig­keit
  • Sorg­falt und Zuverlässigkeit
  • räum­li­ches Vorstellungsvermögen
  • Sinn für Ästhetik

Wie geht es nach der Aus­bil­dung weiter?

Nach erfolg­reich abge­schlos­se­ner Aus­bil­dung ste­hen dir ver­schie­de­ne Wege offen. So kannst du dich bei Betrie­ben anstel­len las­sen oder dich nach der Meis­ter­prü­fung selb­stän­dig machen. Wei­ter­hin kannst du dich zur/m Tech­ni­ker oder Betriebs­ma­na­ge­rIn wei­ter­bil­den und ein Stu­di­um an einer Fach­hoch­schu­le oder Uni­ver­si­tät absol­vie­ren (z.B. Innen­ar­chi­tek­tur oder Bauingenieurwesen).
Wel­che ver­schie­de­nen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten dir im Maler- und Lackie­rer­hand­werk kon­kret offen­ste­hen, kannst du auf der Kar­rie­re­lei­ter sehen.

Gehalt wäh­rend der Ausbildung

Quel­le: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/

Durch­schnitt­li­ches Einstiegsgehalt

Dein Ein­stiegs­ge­halt liegt bei durch­schnitt­lich 2.400 Euro brut­to monat­lich. Das Gehalt steigt dann natür­lich mit zuneh­men­der Berufs­er­fah­rung und durch Weiterbildungen.

Hast du Lust auf den Beruf bekom­men? Dann schau doch mal auf fol­gen­der Seite:

www.werde-maler.de