Augenoptiker/in
Augenoptiker/in: Ein vielseitiger Beruf mit Zukunft
Fast zwei Drittel der Deutschen sind fehlsichtig, und die Mehrheit der über 45-Jährigen benötigt eine Lesebrille. Da wir den Großteil aller Informationen visuell aufnehmen, kommt dem Augenoptiker/innen-Handwerk eine essenzielle Rolle zu.
Der Beruf der Augenoptiker/innen ist äußerst vielseitig und vereint zahlreiche Disziplinen: Er kombiniert Handwerk, Physik, Technik, Psychologie, Design, Typberatung und kaufmännisches Wissen. „Gerade diese Vielseitigkeit macht den Beruf so spannend.“, betont Birgit Maske, Mitglied des Innovationskreises des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen.
Neben Einfühlungsvermögen erfordert die Tätigkeit ein hohes technisches Verständnis. Die perfekte Kombination aus Brillengläsern und Fassung sowie die präzise handwerkliche Anpassung erfolgen mit modernster Technik.

Beratung und Verkauf / Bildquelle: ZVA
Trends und Entwicklungen im Augenoptiker/innen-Handwerk
Laut Branchenbericht des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) befindet sich der augenoptische Markt im Wandel. Online-Angebote gewinnen an Bedeutung, und größere Filialunternehmen wachsen im Vergleich zu kleineren Fachgeschäften.
„Auf dem neuesten Stand zu bleiben und damit zukunftsfähig zu sein, ist aktuell die größte Herausforderung“, sagt Birgit Maske. „Doch mit hoher Qualität und langlebigen Produkten sichern wir uns weiterhin einen festen Platz im Markt – denn die Kund*innenzufriedenheit steht für uns an erster Stelle.“
Aktuell gibt es in Berlin 271 Augenoptiker/innen-Betriebe und 84 Auszubildende (Stand 2024). Das Handwerk zeichnet sich durch eine hohe Frauenquote aus: Der Anteil weiblicher Azubis und Mitarbeitenden ist traditionell höher als in anderen Handwerksberufen und steigt weiter. Bei den MeisterInnen liegt der Frauenanteil mittlerweile bei 47 Prozent – mit steigender Tendenz.
Innovationen wie 3D-gedruckte Brillen, die sich individuell der Kopfform anpassen, oder maßgeschliffene Gläser, die das Sehen weit über die reine Korrektur der Sehstärke hinaus optimieren, zeigen die technologische Entwicklung der Branche. Zudem ermöglichen moderne Zentriergeräte und computergestützte Schleiftechnik präzisere Anpassungen. Dennoch, so Maske, bleibt die Arbeit von gut ausgebildeten Fachkräften unersetzlich – Maschinen allein können diese Präzision und Beratung nicht leisten.

In der Werkstatt / Bildquelle: ZVA
Was sind die täglichen Aufgaben von Augenoptiker/innen?
- Auswahl und Anpassen von Brillen und Kontaktlinsen für Kunden
- Durchführung von Verkaufs- und Beratungsgesprächen
- Umgang mit Werkzeugen und Materialien
- Reparieren von Fassungen und Schleifen von Gläsern
- Bestellung, Annahme und Präsentation von Waren
- Bearbeitung von Reklamationen
- Verwaltungsarbeiten
Wie wird man erfolgreich Augenoptiker/in?
Die dreijährige Ausbildung erfolgt sowohl im Betrieb (Fachgeschäft) als auch in der Berufsschule (Theorie). Die Ausbildung schließt mit der Gesellenprüfung ab.
Welche Fähigkeiten sind wichtig und welcher Schulabschluss ist Voraussetzung?
- BBR gewünscht, aber kein Schulabschluss gesetzlich vorgeschrieben
- Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit
- kaufmännisches Denken
- feinmotorisches / handwerkliches Geschick
- Sorgfalt
- technisches Verständnis
- gute Auffassungsgabe in Physik und Mathe
- Sinn für Ästhetik / Design
- Spaß an Typberatung und Interesse an Modetrends
- Verkaufstalent
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Als Augenoptiker/n stehen dir nach der Gesellenprüfung Fortbildungen, Weiterbildungen oder ein Studium im Bereich Augenoptik offen. Außerdem kannst du den Meisterabschluss machen und damit einen eigenen Betrieb gründen und/oder eine leitende Position ausüben.
Gehalt während der Ausbildung
Durchschnittliches Einstiegsgehalt
Als gelernte/r Augenoptiker/in kannst du nach deiner Ausbildung zwischen 2.230 und 2.570 Euro verdienen. Dein Lohn steigt dann natürlich mit zunehmender Berufserfahrung.
- Neugierig geworden? Dann wirf doch einen Blick auf diese Seite:
https://www.be-optician.de/ - Und wenn du wissen möchtest, wie der Alltag eines Optiker-Azubis aussieht, kannst du das im Interview mit Alexander Naumann erfahren.