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AnlagenmechanikerIn für Sanitär‑, Heizungs- und Klimatechnik
Wasser, Wärme und Luft: Um diese drei Begriffe dreht sich der Ausbildungsberuf AnlagenmechanikerIn. Seit 2003 vereint er die Berufe Zentralheizungs- und LüftungsbauerIn sowie Gas- und WasserinstallateurIn.
AnlagenmechanikerInnen sind heute nicht mehr wegzudenken, denn sie werden im gesamten Haus gebraucht. Die Aufgaben sind vielfältig und reichen vom Montieren von Sanitärtechnik in Badezimmern, Klima- und Lüftungsanlagen, Heizungen und Block-Heizkraftwerken über das Einrichten von Wärmepumpen und energiesparenden Solarthermieanlagen bis hin zur anschließenden Wartung. Die Ausbildung bietet nach Abschluss eine gute Perspektive, da die Berufsgruppe auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. Berlin zählt insgesamt 1633 Betriebe im Bereich SHK und 485 Auszubildende (Stand 2024).
Angehende Anlagenmechaniker bei der Installation einer Solarthermie-Anlage / Bildquelle: ZVSHK
Trends und Entwicklungen
Das Haus wird mittlerweile als energetisches Gesamtsystem betrachtet. Die Themen Energieeffizienz und Umwelttechnik spielen daher im Bereich SHK eine immer größere Rolle. Smarte Technologien ermöglichen beispielsweise, dass sich die Temperaturen eines Gebäudes flexibel an die Umgebung anpassen. Dadurch ergeben sich wiederum Möglichkeiten der Einsparung von Kosten für Heizungs- und Klimaanlagen.
Ein weiterer Trend im SHK-Handwerk ist die Vernetzung von Geräten wie Kühlschrank, Herd, TV oder Thermostat. An den Geräten eingebaute Sensoren werden dabei per Smartphone oder Tablet gesteuert und leiten entsprechende Signale weiter. So können von unterwegs Lampen ein- und ausgeschaltet, die Waschmaschine und der Trockner aktiviert oder die Heizung angestellt werden.
Das Thema Gebäudemanagementsysteme ist noch relativ neu im Ausbildungsrahmenplan. Angehende AnlagenmechanikerInnen müssen nun Kenntnisse über Gebäudeleit‑, Regelungs — und Datenaustauschsysteme sowie über Formen der Fernüberwachung von Gebäuden erwerben. Ein gewisses technisches Verständnis und Aufgeschlossenheit neuen Technologien gegenüber ist also bei angehenden Azubis gefragt.
Der Beruf ist bisher leider noch ganz klar männlich dominiert. Ausschließlich 1,3 % der neuen Azubis sind aktuell weiblich. Allerdings hätten Frauen laut Martina Rösch, Ausbildungsmanagerin der Innung SHK Berlin, im Vergleich zu den männlichen Kollegen besonders gute Leistungen und würden ihre Entscheidung meist nicht bereuen.
Bildquelle: ZVSHK
Was sind die täglichen Aufgaben von AnlagenmechanikerInnen?
- Bau, Installation und Wartung von Sanitär‑, Heizungs- und Belüftungsanlagen und anderen versorgungstechnischen Anlagen
- Montage und Demontage von Gasinstallationen, Rohrleitungen, Heizkesseln, Solaranlagen
- Kundenberatung sowie Dienstleistung beim Kunden vor Ort
- Beratung zum Einsatz von Umwelttechnik und regenerativen Energien
Wie wird man erfolgreiche/r AnlagenmechanikerIn?
Die Ausbildung zur/m AnlagenmechanikerIn SHK dauert in der Regel 3,5 Jahre und schließt mit einer Gesellenprüfung ab. Sie findet im Betrieb, in überbetrieblichen Ausbildungsstätten sowie in der Berufsschule statt. Es besteht die Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen, wie beispielsweise bei sehr guter Leistung, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Während der Ausbildung zur/m AnlagenmechanikerIn für Sanitär‑, Heizungs- und Klimatechnik kannst du dich oft schon auf ein bestimmtes Tätigkeitsfeld wie Wärme- und Klimatechnik, Wassertechnik und erneuerbare Energien spezialisieren.
Seit dem Schuljahr 2018/2019 hast du außerdem die Möglichkeit die Ausbildung in einem vierjährigen Ausbildungsgang mit zwei Abschlüssen zu machen: dem Gesellenbrief und dem Abitur. Dabei behältst du den Status des Azubis, bekommst also auch eine Ausbildungsvergütung. Hier kann der Betrieb allerdings wegen des hohen Schulanteils für die Oberstufe etwas weniger bezahlen.
Bildquelle: ZVSHK
Welche Fähigkeiten sind wichtig und welcher Schulabschluss ist Voraussetzung?
- mittlerer Schulabschluss erwünscht
- Interesse und Spaß an Mathe, Technik und Physik
- räumliches Vorstellungsvermögen
- selbstständiges Arbeiten
- handwerkliches Geschick
- Teamfähigkeit
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Du kannst als FacharbeiterIn in Betrieben der Gas- und Wasserinstallation, der Heizungs- und Klimatechnik oder in Elektro- und Bauinstallationsfirmen eine Anstellung finden.
Nach der Ausbildung stehen dir außerdem mehrere Möglichkeiten der Weiterbildung und Spezialisierung offen. So kannst du staatlich geprüfte/r TechnikerIn in den verschiedenen Fachrichtungen (Sanitär- , Maschinen‑, Lüftungs‑, Klima- und Heizungstechnik) werden, die Meisterprüfung ablegen oder ein Studium in den Bereichen Facility Management, Versorgungstechnik oder Maschinenbau absolvieren.
Gehalt während der Ausbildung:
Durchschnittliches Einstiegsgehalt:
Das Einstiegsgehalt liegt im Raum Berlin derzeit bei etwa 2.600 Euro brutto monatlich. Allerdings sind viele Betriebe aufgrund des starken Fachkräftemangels derzeit auch dazu bereit ein höheres Einstiegsgehalt zu zahlen.
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